Lerne deine einzigartige Gehirnverdrahtung kennen und nutze sie.
Die Herausforderungen, die wir bei ADHS sehen, entstehen durch eine andere Vernetzung im Gehirn. Neurotransmitter (insbesondere Dopamin) werden nicht wie beiden meisten Menschen weitergeleitet. Besonders ein Bereich des Gehirns rückt die letzten Jahre immer mehr in den Fokus von ADHS Forschung und Management. Das ist das Frontalhirn und die exekutive Funktionen.
Exekutive Funktionen: Das ist eine Gruppe verschiedener höherer, mentaler Prozesse, die im Frontalhirn gesteuert werden. Sind die beeinträchtigt, haben Personen zB. Schwierigkeiten in den Bereichen:
- Priorisierung, Planung
- Selbstorganisation, Motivation
- Dinge anfangen, durchhalten, beenden
- Emotionale Regulation
(Frust, Befürchtungen, empfundene Ablehnung,…) - Arbeitsgedächtnis (Dinge zur Weiterverarbeitung im Kopf behalten)
- Soziale Interaktionen
- Aufmerksamkeit aufbauen & halten
- Fokus umlenken
- Zeitmanagement/-wahrnehmung
- Mentale Flexibilität (u.a. Schwarz-Weiß Denken, Grübeln)
- Impulsivität (auch gedanklich oder verbal)
- Aus Erfahrung lernen
Einschränkungen in den Exekutiven Funktionen wirken sich auf private und berufliche Ziele aus.
Sie beeinflussen Beziehungen und das eigene Selbstwertgefühl. Sie sind bei jeder:m unterschiedlich ausgeprägt und haben entsprechend unterschiedliche, oft ungeahnte Folgen auf das Leben der betreffenden Personen.
Im ADHS Coaching lernen Klient:innen ihre eigene einzigartige Gehirnverdrahtung kennen. Dazu gehört: zu erkennen, wo ihre Stärken und Schwächen liegen, wie die Klient:in lernt und Informationen verarbeitet, wo die Stärken, Leidenschaften und Interessen liegen und wie sie ihr Gehirn aktiviert, um ihre Ziele zu erreichen.
Im Coaching werden Werkzeuge, Strategien und Routinen entdeckt & entwickelt, um schwache Exekutivfunktionen in Bereichen wie
- Organisieren,
- Planen,
- Priorisieren,
- sowie das Managen und Regulieren von Impulsen und Emotionen
aufzubauen und auszugleichen.
Lege neue Pfade im Gehirn an, um andere Wege zu gehen
Neuroplastizität nutzen
Das menschliche Gehirn lernt ein Leben lang. Damit ist gemeint, es kann neue Verknüpfungen bilden und somit seine Struktur verändern. Das nennt man Neuroplastizität. In meiner Arbeit als Logopädin habe ich gelernt wie wir Neuroplastizität nutzen, um die Sprachfähigkeiten von Schlaganfallpatienten zu verbessern. Nach einem Schlaganfall in der linken Hirnhälfte ist häufig das Sprachzentrum betroffen und kleine, aber entscheidende Regionen sind unwiderruflich zerstört. In benachbarten Regionen können durch gezieltes Üben neue Vernetzungen gebildet und damit die Sprachfunktion verbessert werden.
Im Coaching Exekutive Funktionen Trainieren
Diese Neuroplastizität ist die Grundlage dafür, warum auch die exekutiven Funktionen im Frontalhirn maximiert und stärkere Verbindungen zwischen den verschiedenen Hirnarealen aufgebaut werden können (um z.B. die Wahrnehmungsfähigkeit für Gefühle und das eigene Verhalten zu erhöhen).
Man kann es bildlich so erklären, dass neue Kreuzungen und Pfade angelegt werden, die durch regelmäßiges Begehen gefestigt werden.
Coaching setzt genau hier an. Es wird die Selbstwahrnehmung erhöht und es werden neue Strategien & Systeme entwickelt. Die schwächeren exekutiven Funktionen werden gebessert oder durch stärkere ausgeglichen.
Das erhöht zu guter Letzt das Selbstwertgefühl und die Problemlösefähigkeiten werden stark gefördert. Ziele können besser erreicht werden und es darf sich ein allgemein erfüllteres Lebensgefühl ausbreiten.
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